Kürzlich wurde in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung über die Situation in der Grundschule Mühlenberg berichtet. Parallel dazu brachte die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag einen Antrag zu Schulen in Stadtteilen mit besonderen Herausforderungen ein, in dem sie von sogenannten Brennpunktschulen sprach.

„Die geschilderten Problemlagen sind sehr unterschiedlich“, erklärt Stefan Politze, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und örtlicher Abgeordneter, „und sie sind darum auch nicht durch einen einfachen Fingerzeig und schlichte Ordnungspolitik zu lösen.“

Der SPD-Bildungsexperte im Landtag macht dabei deutlich, dass die Problemlagen vor Ort schon sehr viel länger erkannt worden seien und man von Seiten der Stadt Hannover, aber auch des Landes Niedersachsen mit verschiedenen Instrumenten diese längst bearbeite. Eine der besonderen Herausforderungen dabei sei die Struktur des Quartiers, insbesondere im und um den Canarisweg. „Wir haben 8 Jahre lang gekämpft, damit der Mühlenberg in das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt aufgenommen wird und hatten kürzlich endlich Erfolg“, erklärt Politze, „im letzten Jahr ist hierfür die Sanierungskommission gegründet worden, die den städtebaulichen Prozess begleitet. Seither fließen kontinuierlich finanzielle Mittel vom Bund, vom Land und der Stadt. Und das bleibt auch in den kommenden Jahren so.“

Hilfreich für die Bildungseinrichtungen vor Ort und damit auch für die Grundschule am Mühlenberg sei zudem die sogenannte Bildungsregion. Dabei handelt es sich um eine Vernetzung der staatlichen und kommunalen Institutionen und sämtlicher Bildungsträger vor Ort, um beispielsweise Maßnahmen zum Kinderschutz zu ergreifen und Beratungsangebote zu ermöglichen, aber auch gegen das Fernbleiben vom Schulunterricht durch Kinder und Jugendliche vorzugehen. „Die Bildungsregion ist ein großer und wichtiger Baustein für die konkrete Hilfestellung direkt vor Ort“, erläutert Politze, „Schulsozialarbeit, Sprachförderangebote, Hausaufgabenhilfe und die Unterstützung der Eltern bei der Beantragung von Leistungen im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets sind Beispiele dafür, wie Stadt und Land im Rahmen der Bildungsregion den Menschen am Mühlenberg unter die Arme greifen.“

„Die Voraussetzungen vor Ort zeigen, dass die Lösungsansätze nicht allein bei den Schulen zu suchen sind“, stellt Politze fest, „aber wenn man auf die Schulen verweist, muss man auch deutlich machen, was bereits alles getan wird.“ Neben den bereits beschriebenen Maßnahmen und Programmen für den Mühlenberg insgesamt gebe es außerdem für das Quartier am Canarisweg eine seit Langem etablierte Nachbarschaftsarbeit mit vielen unterschiedlichen Akteuren vor Ort. Politze stellt klar: „Dadurch hilft man den Menschen wirklich, nicht durch Law-and-order-Politik und Stimmungsmache in den sozialen Netzwerken!“