Der Systemwechsel zum Abitur nach 13 Jahren (G9) wird an den Gymnasien in Niedersachsen zum 01.08.2015 umgesetzt. Damit ist ein wichtiges Ziel auf dem Weg zur Änderung des Schulgesetztes erreicht und der Expertenkommission gebührt großer Dank. Es wird allerdings kein Zurück in die Vergangenheit geben. Gemeinsam mit Kultusministerin Frauke Heiligenstadt wird ein Schulgesetz erarbeitet, mit dem das Abitur nach 13 Jahren künftig an die Erfordernisse einer modernen Bildungslandschaft angepasst wird.

Der Bericht der Expertenkommission, die während der vergangenen Monate im Rahmen des Dialogforums „Gymnasien gemeinsam stärken“ an Analysen und Vorschlägen gearbeitet haben, bestätigt die Politik und die Überzeugung der SPD-Landtagsfraktion. Die Arbeit des Dialogforums war und ist wichtig. Die Zeit, die man sich dafür genommen hat, ist gut investiert, um den Systemwechsel sorgfältig und im Sinne der Schülerinnen und Schüler und der Kollegien vorzubereiten. Der übereilte Vorschlag der FDP, G9 bereits zum nächsten Schuljahr 2014/2015 einzuführen, ist von der Kommission einhellig verworfen worden. Dieser Schnellschuss der FDP ist nicht mit Vorgaben der Kultusministerkonferenz zu vereinbaren.

Die SPD-Landtagsfraktion sieht sich durch die Ergebnisse, die vorgelegt worden sind, doppelt bestätigt. Erstens war und ist es unser Anliegen, die Fehlentwicklungen des überhastet eingeführten G8 zu stoppen. Darüber hinaus wollen wir für eine Entschleunigung in den Sekundarbereichen I und II sorgen. Leistungsfähigere Schülerinnen und Schüler erhalten aber auch in Zukunft die Möglichkeit, schon nach 12 Schuljahren zum Abitur zu kommen.

Mit der Änderung des Schulgesetzes zum 1. August 2015 würden die Jahrgänge 5, 6, 7 und 8 einbezogen. Die Vorbereitung dafür – und zwar nicht nur an den Schulen - braucht Zeit, wir wollen keine Experimente mehr im Unterricht, sondern ein Abitur, das den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler an den niedersächsischen Gymnasien und den Anforderungen an einen modernen Bildungsabschluss entspricht. Damit erteilen wir den Forderungen nach Hau-Ruck-Änderungen im Stil des Turbo-Abiturs von Schwarz-Gelb eine Absage.