„Das Asphalt-Magazin wird nicht mehr als ,Armenzeitschrift´, sondern als modernes Stadtmagazin wahrgenommen“, so Stefan Schostok, Abgeordneter für den Landtagswahlkreis Hannover Mitte und Fraktionsvorsitzender der SPD im Niedersächsischen Landtag. Dieser Veränderungsprozess habe dazu beigetragen, dass eine gleichbleibend hohe Auflage jeden Monat produziert und vertrieben werden könne.

Damit werde auch die bemerkenswerte publizistische Entwicklung des Magazins in den letzten 18 Jahren und dessen heutige Bedeutung in der Stadtgesellschaft deutlich.

Die SPD-Landtagsabgeordneten der Region Hannover Heinrich Aller, Marco Brunotte, Wolfgang Jüttner, Dr. Silke Lesemann, Stefan Politze und Stefan Schostok besuchten im Rahmen ihrer Sommertour 2012 die Redaktion des Asphalt-Magazins. Unter dem Motto "Die Region Hannover entdecken." sind auch in diesem Jahr Unternehmen, Behörden, Organisationen und Vereine Stationen der Tour.

Nach der Begrüßung stellte die Asphalt-Geschäftsführerin Almut Maldfeld das führende Straßenmagazin in Hannover und Niedersachsen vor. Durchschnittlich 25.000 Zeitungen erreichen jeden Monat Leserinnen und Leser in 15 Städten des Landes. Das aus professionellen Journalistinnen und Journalisten bestehende Redaktionsteam erstellt monatlich ein Magazin mit 32 spannenden Seiten über Themen aus Hannover, Niedersachsen und der Welt. Der Vertrieb der Zeitung wird von rund 150 Zeitungsverkäuferinnen und -verkäufern übernommen. Alle Verkäuferinnen und Verkäufer verfügen über ein geringes Einkommen und viele sind oder waren wohnungslos.

„Asphalt öffnet Perspektiven. Wir bieten echte Hilfe zur Selbsthilfe“, so die Geschäftsführerin Maldfeld. Die Aufgabe, eigenverantwortlich den An- und Verkauf des Magazins, die eigenen Finanzen sowie Arbeitszeiten zu organisieren, böte den Verkäuferinnen und Verkäufern die Möglichkeit, eine selbstbestimmte Tätigkeit innerhalb eines festen Regelwerkes auszuführen. Dies führe insbesondere durch den Kontakt zu Käuferinnen und Käufern und der dabei stattfindenden Kommunikation auf Augenhöhe in fast allen Fällen zu einer Stabilisierung der Lebenssituation der Betroffenen.

Die vergleichsweise gute Situation in Hannover ermögliche es der Mitarbeiterschaft des Magazins, auf ein Netzwerk von sozialen Diensten in der Stadt zurückzugreifen und den Verkäuferinnen und Verkäufern weitere Hilfsangebote zur Bewältigung ihres Alltages anzubieten oder zu vermitteln. Ein Beispiel hierfür sei die Wohnraumsituation: „60 Prozent der Verkäuferinnen und Verkäufer bewohnen eine eigene Wohnung, wohingegen 40 Prozent in Wohnheimen leben“, erläuterte die Geschäftsführerin Maldfeld. Erklärtes Ziel sei es, all jene, die es wünschen, bei der Vermittlung einer eigenen Wohnung zu unterstützen. Hierbei seien die angesprochenen Netzwerke durchaus hilfreich, es bleibe aber das landesweit verheerende Strukturproblem eines knappen Wohnungsmarktes mit entsprechendem Wohnraummangel.

„Der soziale Wohnungsbau wurde über die letzten Jahre auch durch die Landesregierung fast komplett eingefroren. Der Mangel an Wohnungen für Einzelpersonen mit 50 qm Wohnfläche ist eklatant und wird in Zukunft noch weiter steigen“, beschreibt Renate Schwarzbauer, Redakteurin des Asphalt Magazins, die aktuelle Problemlage. Das Problem Wohnraummangel wurde schon wiederholt von der SPD-Landtagsfraktion thematisiert und angesprochen. „Seit 2003 versäumt die Landesregierung, die Wohnraumförderung auskömmlich und planbar zu gestalten. Sie verlässt sich allein auf den Bund – und dadurch steht Niedersachsen verlassen da.“, merkte Marco Brunotte MdL an, der Fachpolitiker für Wohnungsbau der SPD-Landtagsfraktion ist.

Zum Abschluss stellten die Abgeordneten jedenfalls übereinstimmend fest: „Zur modernen Stadtgesellschaft gehört das Asphalt-Magazin einfach dazu – gestern wie heute.“ Vielen Menschen werde durch das Magazin ein neuer Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Alle Probleme seien damit jedoch nicht zu lösen – die strukturellen Fragen müsse die Politik beantworten. „Wir kümmern uns. Vor Ort und für Niedersachsen!“, versprachen das siebenköpfige SPD-Team und bedankte sich für das informative Gespräch mit der Redaktion des Asphalt-Magazins.