Auf Anregung von Wolfgang Jüttner hin, besichtigten die SPD-Abgeordneten der Region Hannover die Gedenkstätte Ahlem. Mit eindringlichen Worten schilderte die Leitern der Gedenkstätte, Frau Stefanie Burmeister von der Region Hannover, die wechselvolle Geschichte der 1893 gegründeten Israelitischen Gartenbauschule.

Gedacht als Bildungseinrichtung für europäische Juden, die nach Emanzipation und gesellschaftlicher Teilhabe strebten, wurde die Schule und das umliegende Gelände ab 1942 vom Nazi-Regime als Sammelstelle für die Deportation von Juden genutzt. Auch Sinti und Roma, Zwangsarbeiter und politisch Verfolgte wurden in Ahlem inhaftiert, gefoltert und ermordet.

Die Dauerausstellung im Keller des ehemaligen Direktorenhauses dokumentiert in bedrückender Weise die Schicksale der Menschen, die von hier in die Konzentrationslager gebracht wurden. Der schlechte Zustand der Räumlichkeiten machte den Abgeordneten deutlich, dass eine Neukonzeption dieser Gedenkstätte unbedingt erfolgen muss. Die Region Hannover hat auf die unhaltbaren Zustände bereits reagiert und drei Millionen Euro bereitgestellt. Eine kompetent besetzte Fachkommission unter Leitung von Frau Burmeister hat Ideen entwickelt, wie man die vorhandenen räumlichen Kapazitäten und den pädagogischen Anspruch an Gedenkstättenarbeit in Ahlem zukünftig präsentieren will. Dabei geht es Frau Burmeister vor allen Dingen darum, sowohl dem Jugendlichen aus der Region als auch einem Fachbesucher die dort gelebte und erlittene Geschichte greifbar zu machen und - bestenfalls - einen Bezug zum eigenen Leben zu finden. Die Abgeordneten signalisierten Unterstützung für das Vorhaben.