Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Jungen und Mädchen, die für einen längeren Zeitraum eine Kindertagesstätte besucht haben, der Übergang auf ein Gymnasium oder eine Real- oder Gesamtschule eher gelingt, als „Nicht-Kindergartenkindern“. Dabei spielt auch die Herkunft des Kindes eine Rolle, denn je geringer das Bildungsniveau der Eltern, desto sinnvoller ist es, so die Erkenntnis der Fachleute, dass der Nachwuchs vergleichsweise lange eine Kindertageseinrichtung besucht.

In der Realität ist es leider so, dass die Kindergartenbesuchsrate mit abnehmendem Einkommen und Bildungsniveau der Eltern sinkt. Dies hat nicht zuletzt auch damit zu tun, dass sich untere Einkommensgruppen die Kindertagesstätte oft nicht leisten können und nicht jedes Bundesland die Gebühren nach Einkommen gestaffelt hat. Eine großzügige Freistellung wie in der Landeshauptstadt Hannover ist eher die Ausnahme.

Insgesamt ist der Anteil der Drei- bis Sechsjährigen, die einen Kindergarten besuchen, signifikant höher als der Anteil der unter Dreijährigen, die in Kitas oder von Tagesmüttern betreut werden. Dabei spielen auch die fehlenden Kapazitäten, die bis 2013 aufgestockt werden sollen, eine Rolle. Auch hier nimmt die Landeshauptstadt Hannover eine führende Rolle ein. Bisher ist eine Versorgungsquote von gut 50 % für die Ein- bis Dreijährigen erreicht worden. Das ist ein Spitzenwert. Gleichwohl gibt es einen höheren Bedarf gerade auch in Hannover.

Auffällig ist der große Unterschied zwischen den westlichen und östlichen Bundesländern bei der Nutzung von Kinderbetreuungseinrichtungen für die Kleinsten. Während in den östlichen Bundesländern rund 40 % der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz haben, liegen die westlichen Bundesländer bei "nur" 11,6 % (Nordrhein-Westfalen) bis 25,7 % (Hamburg). Niedersachsen liegt hier mit 12,0 % auf dem vorletzten Platz.

Bei den Drei- bis Sechsjährigen ist die Versorgung in Rheinland-Pfalz mit 97,7 % am Besten und in Hamburg mit 81,8 % am Schlechtesten. Auch hier liegt Niedersachsen mit 88,8 % auf einem der hintersten Plätze.

Zusammenfassend kann man nur feststellen, dass die Kultusministerin ihre Hausaufgaben immer noch nicht erfüllt hat und ihre Versetzung auch weiterhin stark gefährdet ist.