Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Wolfgang Jüttner haben die SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Politze und Stefan Schostok die Paul-Dohrmann- und die Entenfang-Schule besucht. Die im "Regionalen Integrationskonzept" arbeitenden Schulen, beschulen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam. Das heißt, auch Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden in normalen Klassenverbunden unterrichtet. Die Politiker nahmen auch aktiv an einer Deutschstunde teil.

Zu Beginn ihres Besuches trafen die Landtagsabgeordneten in der Paul-Dohrmann-Schule ein. Dort erklärte ihnen Herr Reiche das Konzept des "Regionalen Integrationskonzeptes - Hannover Nordwest". In seiner Schule werden die Klassen fünf bis zehn unterrichtet. "Bei uns", so Reiche, "hat die Förderschule den Schwerpunkt lernen. Zugleich ist die Paul-Dohrmann-Schule aber auch regionales Förderzentrum." Dies bedeutet, dass acht Förderschullehrkräfte an sechs kooperierenden Grundschulen Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam unterrichten. Fortbildungen für Lehrkräfte organisiert das Zentrum selbstständig. Reiche: "Allerdings reicht das nicht aus. Wir fordern ein Förderschul-Kompetenzzentrum, wo es einen regen Austausch gibt."

Nach dem Gespräch in der Paul-Dohrmann-Schule fuhren alle gemeinsam in die Grundschule Entenfang. Diese arbeitet im Integrationskonzept von Anfang an, also seit zehn Jahren, mit. Nach einer Begrüßung durch die Schulleiterin Frau Gorsler konnten die Sozialdemokraten bei einer Deutschstunde den integrativen Unterricht miterleben.

Zum Üben der wörtlichen Rede stellten die Schülerinnen und Schüler an Wolfgang Jüttner Fragen zum privaten und politischen Leben. So gab er sein Hobby Tischtennis preis und erklärte, dass man als Politiker viel Stillsitzen und Zuhören muss. Nach den Fragenrunden schrieben die Kinder die indirekte Rede nieder. Dabei konnten nicht nur die drei Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf die zusätzliche Förderschullehrerin um Hilfe bitten. Auch andere Kinder holten sich Rat. In ruhiger Atmosphäre arbeitete die vierte Klasse an ihrer Aufgabe und lieferte richtige Ergebnisse.

Abschließend kamen die Abgeordneten mit den Lehrkräften noch einmal zu einem Gespräch zusammen. Die Förderschullehrerin Frau Brase machte dabei deutlich: "Ich differenziere ganz genau das Leistungs- und Lernniveau eines jeden Kindes. Dabei bin ich nicht nur für die Kinder mit Förderungsbedarf da. Alle Klassen werden von mir betreut. So setzt die Arbeit auch präventiv an und jedes Kind bekommt die bestmögliche Förderung." Doch ist die Frage der Finanzierung bei der derzeitigen Landesregierung ungewiss.

Stefan Politze stimmt den Worten von Wolfgang Jüttner zu: "Kinder sollen gemeinsam unterrichtet werden. Sie lernen dabei nicht nur soziale Kompetenzen, auch das Selbstwertgefühl ist viel höher, wenn sie in ihrer Klasse bleiben können. Das ist keine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung, das machen wir auch im Landtag deutlich." "Das stimmt", bestätigte Frau Gorsler, "wir sehen es an den Kindern: wir wollen gar nicht mehr anders arbeiten!"